Corona-Impfzentrum Nürnberg vor Fertigstellung

Das Corona-Impfzentrum der Stadt Nürnberg in der Halle 3C der NürnbergMesse wird am Dienstag, 15. Dezember 2020, einsatzbereit sein. Bei einem Besuch vor Ort haben sich am Freitag, 11. Dezember 2020, Oberbürgermeister Marcus König, Ministerpräsident Dr. Markus Söder, Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und Melanie Huml, bayerische Staatsministerin für Gesundheit, über die Aufbauarbeiten und den künftigen Ablauf im Impfzentrum informiert. 

Mitschnitt Live-Stream in Nürnberg: Corona-Impfzentrum auf dem Messegelände ist bald einsatzbereit

Die Stadt Nürnberg fährt zweigleisig bei der freiwilligen Impfung ihrer Bürgerinnen und Bürger. Eine Anlaufstation ist das stationäre Impfzentrum in der leicht per U-Bahn (U 1, Station Messezentrum) und Auto (Parkdeck Süd) erreichbaren, 9 600 Quadratmeter großen Halle 3C der NürnbergMesse. Flankierend gibt es mobile Impfteams, die in Einrichtungen mit besonders infektionsanfälligen Personen gehen, und Impfbusse, die dezentral in verschiedenen Stadtteilen eingesetzt werden. 

„Die Bekämpfung der Pandemie ist aktuell die größte Aufgabe für uns alle“, sagte Oberbürgermeister Marcus König beim Besuch im Impfzentrum. „Es gilt, Menschenleben zu retten. Es gilt, die Gesundheit vieler Menschen zu retten. Impfen schützt. Sich impfen zu lassen, ist ein Akt der Solidarität. Denn wer geimpft ist, schützt auch andere Menschen.“ Marcus König kündigte an, sich auch impfen zu lassen. 

Stationäres Impfzentrum 

In dem stationären Zentrum in Nürnberg können, je nach Verfügbarkeit des Impfstoffs und Bedarf, zwischen 100 und 1 000 Personen am Tag geimpft werden. Betrieben wird das Zentrum nach einer Ausschreibung 

von der Ecolog Deutschland GmbH, die auch schon das Corona- Testzentrum der Stadt am Flughafen betreibt. Bei 300 Impfungen am Tag werden drei Impfteams – bestehend unter anderem aus Ärzten, Medizinisch-Technischen Assistenten (MTA), Assistenz- sowie Verwaltungskräften – im Einsatz sein. Bei 1 000 Impfungen täglich werden es bereits acht Teams sein. Hinzu kommen noch Mitarbeitende im Büro. 

Das Nürnberger Impfzentrum kann an sieben Tagen in der Woche im Regelbetrieb von 8 bis 16 Uhr geöffnet werden, bei Bedarf an einzelnen Tagen auch länger. Jeder Impfling muss einen Termin vorweisen, um im Impfzentrum geimpft zu werden. Für die Vereinbarung eines Termins ist vorab eine Registrierung erforderlich. Diese sollte möglichst über das Internet beziehungsweise eine App erfolgen, die noch bereitgestellt wird. Die dafür benötigte Software stellt der Freistaat Bayern zur Verfügung. Eine telefonische Anmeldung über ein Callcenter des Betreibers wird ab 15. Dezember 2020 möglich sein. Die Telefonnummern hierfür werden Anfang der Woche veröffentlicht. 

Einen Impfbetrieb wird es aber vor Ort in der Halle 3C zunächst noch nicht geben. Erst muss ein Impfstoff in ausreichender Menge vorhanden sein. Der wird auch erst für die mobilen Teams genutzt. Bis auch im Zentrum die Impfstoffe gespritzt werden, kann es noch einige Wochen dauern. Mit einer Zulassung eines ersten Impfstoffs in Deutschland wird Ende dieses oder Anfang nächsten Jahres gerechnet. 

Das Impfzentrum wird zunächst mindestens bis zum 30. Juni 2021 in Betrieb sein (und nicht, wie vermeldet, bis zum 30. Juni 2020). Bei Bedarf besteht die Möglichkeit, die Laufzeit zu verlängern. 

Das Zentrum ist als Einbahnstraßensystem angelegt. Nach der Ankunft und der Prüfung der Zugangsberechtigung wird bei jedem Impfling kontaktlos Fieber gemessen. Impflinge mit einer Körpertemperatur von weniger als 37,5 Grad Celsius gelangen anschließend in den Check-In. Dort erfolgt die Registrierung, die etwa fünf Minuten dauert. Daran schließt sich die Impfaufklärung in Form eines etwa 15-minütigen Films an. Im Anschluss wird der Impfling in eine von 20 Impfkabinen geführt, in 

der eine Ärztin oder ein Arzt das Aufklärungsgespräch führt. MTA führen anschließend die Impfungen durch. 

Nach erfolgter Impfung warten die Gäste des Impfzentrums für eine Dauer von rund 20 Minuten in einem Ruhebereich. Sollte es direkte Impfreaktionen geben, stehen zwei Notfallkabinen bereit. Zum Verlassen des Impfzentrums durchlaufen die Impflinge einen Check-Out-Schalter. Beim Check-Out wird ein zweiter Termin vergeben und eine Impfbestätigung ausgegeben. Insgesamt ist also im Durchschnitt mit einem Zeitbedarf von einer Stunde zu rechnen. 

„Die Impfung der Bevölkerung ist ein organisatorischer und logistischer Kraftakt“, betont Oberbürgermeister Marcus König. „Hierfür braucht es professionelle Partner.“ König bedankte sich beim Freistaat Bayern und beim Bund für das Krisenmanagement sowie bei der NürnbergMesse, der Nürnberger Berufsfeuerwehr, dem Technischen Hilfswerk und der Stadtverwaltung für die schnelle Organisation des Impfzentrums und der Mobilen Teams. Sein Dank gilt außerdem den beiden Betreibern. 

Mobile Impfteams und Impfbusse 

Zum Einsatz kommen in Nürnberg acht mobile Impfteams und drei Impfbusse. Betrieben werden die mobilen Einheiten nach einer Ausschreibung von der IZ-Bayern GmbH. Mit den Impfbussen wird die Impfversorgung in den Außenbereichen Nürnbergs sichergestellt. Die mobilen Impfteams fahren zuerst zu den Alten- und Pflegeheimen. 

Die drei Impfbusse sind je mit zwei Ärztinnen oder Ärzten, einer oder einem MTA und einer Verwaltungskraft besetzt. Die mobilen Impfteams bestehen aus einer Ärztin oder einem Arzt, einer oder einem MTA und einer Verwaltungskraft. Den mobilen Impfteams steht jeweils ein Krankentransportfahrzeug zur Verfügung. Insgesamt werden durch die IZ-Bayern 36 Kräfte bei den mobilen Impfungen eingesetzt, hinzu Menschen in der Verwaltung oder im Lager. Die Standorte der Impfbusse werden noch festgelegt. In einigen Fällen sollen Kirchweihplätze genutzt werden, die in der Regel eine gute Infrastruktur aufweisen. 

Die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut (RKI) hat den Entwurf einer Priorisierung veröffentlicht. Demnach sollen zunächst Bewohnerinnen und Bewohner sowie Personal von Senioren- und Altenpflegeheimen, Personen ab 80 Jahren, Personen mit besonders hohem Expositionsrisiko in medizinischen Einrichtungen beziehungsweise in medizinischen Einrichtungen mit engem Kontakt zu gefährdeten Gruppen, etwa in der Onkologie oder der Transplantationsmedizin und Pflegepersonal in der ambulanten Altenhilfe geimpft werden. Insofern sind die Termine in der Anfangszeit zuerst diesen Gruppen vorbehalten. Daher wird es zunächst die nächsten Wochen im Impfzentrum noch keine frei verfügbaren Termine geben.